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Unterschiede zwischen Mann und Frau sind so alt wie wir Menschen selbst. Dieser Umstand spielte in der Medizin jedoch lange Zeit eine untergeordnete Rolle. So wurden Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis vor Kurzem vorwiegend als Männerproblem betrachtet. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass Frauen, insbesondere in der zweiten Lebenshälfte, genauso – wenn nicht sogar stärker – gefährdet sind.
Bestimmte Risikofaktoren beeinflussen die Herzgesundheit von Frauen und Männern auf unterschiedliche Weise: Hormonelle Unterschiede, genetische Variationen und auch soziale Faktoren spielen dabei eine Rolle. Beispielsweise können Frauen mit denselben Risikofaktoren wie Männer ein höheres Risiko für bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.1 Zudem können sich Symptome und Auswirkungen von Herzproblemen bei Frauen anders zeigen, was insbesondere bei der Diagnose eine Herausforderung darstellen kann.
Das Risiko für Frauen wird jedoch häufig unterschätzt. Noch immer besteht das Missverständnis, dass Schlaganfälle hauptsächlich Männer betreffen. Diese Fehleinschätzung führt dazu, dass viele Frauen die für sie spezifischen Risiken nicht kennen. Denn: Frauen erleben nicht nur häufiger Schlaganfälle als Männer, ihre spezifischen Risikofaktoren und Symptome erfordern auch eine präzisere Herangehensweise in der Prävention, Diagnose und Behandlung.1
Neben den allgemeinen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und Rauchen bestehen bei Frauen zusätzlich geschlechtsspezifische Risiken.1 Schwangerschaft, Hormonbehandlungen oder -veränderungen (z. B. Menopause) sind Ursachen, durch die Frauen stärker gefährdet sind.
Hormonpräparate zur Empfängnisverhütung (z. B. Antibabypille) können das Krankheitsrisiko, vor allem in Verbindung mit Rauchen, einem hohen Körpergewicht oder Bluthochdruck, nahezu verdreifachen.2, 3
Eine frühe oder späte Menopause scheint die Gefahr für einen Schlaganfall ebenfalls zu erhöhen.1, 4, 5
Bluthochdruck, der erstmalig in der Schwangerschaft auftritt, sorgt auch Jahrzehnte später noch für ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.6, 7
Früh- und Totgeburten gelten ebenso als Risikofaktor.6
Stillen dagegen scheint das Risiko zu senken.8
Frauen mit Vorhofflimmern erleiden doppelt so häufig einen Schlaganfall wie Männer mit Vorhofflimmern.7
Frauen mit Diabetes sind stärker gefährdet als Männer mit Diabetes.7, 9
Frauen, die an Migräne mit Aura leiden, sind in erhöhtem Maße betroffen. Zudem treten Migräneanfälle bei Frauen dreimal häufiger auf als bei Männern.10, 11
Mit einem Anteil von 56 % sind Frauen häufiger von einem Schlaganfall betroffen als Männer, die lediglich 44 % aller Schlaganfälle ausmachen.1 Dies liegt unter anderem daran, dass Frauen im Durchschnitt älter werden und im Alter häufiger allein leben.1 Das ist auch ein Grund dafür, warum ein Schlaganfall bei Frauen oft schwerwiegender ist und die Genesung länger dauert. Folglich haben Frauen eine höhere Krankheitslast durch erlittene Schlaganfälle: Sie erholen sich schlechter, ihre Lebensqualität sinkt deutlicher und sie kämpfen stärker mit körperlichen Beeinträchtigungen sowie Einschränkungen ihrer Alltagsaktivitäten.12, 13 Auch Depressionen nach einem Schlaganfall werden bei Frauen häufiger beobachtet und beeinträchtigen die Genesung zusätzlich.14 Zudem gehen Schlaganfälle bei Frauen mit einer erhöhten Sterblichkeit einher.15
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass sich ein Schlaganfall bei Frauen nicht immer nur durch die klassischen Symptome wie Lähmungserscheinungen, Taubheit oder Sprachstörungen zeigt. Unspezifische frühe Anzeichen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein, Gliederschmerzen, Schluckbeschwerden und Schwächeanfälle können ebenfalls auftreten.2, 3, 16 Im Zweifelsfall oder bei unklaren Beschwerden sollte daher sofort Hilfe gerufen werden. Denn: "Zeit ist Hirn".
Im Falle eines Schlaganfalls spielt die Zeit eine entscheidende Rolle, um bleibende Schäden zu verhindern. Die Akutbehandlung erfolgt durch eine medikamentöse Therapie (systemische Lysetherapie) zur Auflösung des Blutgerinnsels und Öffnung der verschlossenen Blutgefäße. Je schneller dies passiert, desto geringer sind die Schäden am Gehirn. Klinische Studien haben gezeigt, dass Patient:innen, die innerhalb eines Zeitfensters von 3 – 4,5 Stunden nach dem Schlaganfall eine Therapie erhalten, in vielen Fällen anschließend nahezu beschwerdefrei sind. Bei einer Behandlung innerhalb von 1,5 – 3 Stunden nach Beschwerdebeginn wird diese Zahl sogar noch verbessert und steigt weiter bei einer Behandlung innerhalb der ersten 1,5 Stunden.
Daher: Im Verdachtsfall sofort den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 verständigen. Jede Minute zählt, um das Gehirn vor weiteren Schäden zu schützen.
Die meisten Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, Rauchen und Vorhofflimmern, können durch Anpassungen im Lebensstil oder medikamentöse Behandlung aktiv verringert werden. Nicht beeinflussbare Faktoren sind Alter und erbliche Veranlagung. Es wird empfohlen, nicht zu warten, bis das Schlaganfallrisiko altersbedingt steigt, sondern bereits in jungen Jahren vorzubeugen. Das gelingt beispielsweise durch einen gesunden Lebensstil mit gesunder Ernährung, Sport und Bewegung sowie ein weitgehender Verzicht auf Alkohol und Rauchen. Zudem ist Prävention nicht nur sinnvoll, wenn noch kein Schlaganfall erlitten wurde, sondern auch danach, um einem weiteren Schlaganfall vorzubeugen.
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