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Neugeborene sind besonders anfällig für Infektionskrankheiten, da ihr Immunsystem zunächst noch zu unreif ist, um eigene Abwehrkräfte aufzubauen.1 Daher sind sie in hohem Maße auf die passive Immunität angewiesen, die durch maternale Antikörper vermittelt wird. Diese werden während der Schwangerschaft ab dem zweiten Trimenon über die Plazenta und nach der Geburt über die Muttermilch übertragen – der sogenannte „Nestschutz“.2,3
Während viele pädiatrische Impfstoffe in der Regel erst im Alter von mindestens 6 Wochen verabreicht werden, kann eine Impfung der Mutter dazu beitragen, bei Neugeborenen von der Geburt bis zum Alter von etwa 6 Monaten bestimmten Krankheiten und deren möglichen Komplikationen vorzubeugen.2,4
» Schutzimpfungen in der Schwangerschaft
» Richtlinien und Empfehlungen
» Mangelhafte Impfquoten bei Schwangeren
» Maternale Impfstoffe in der Forschung
Wirkmechanismus der maternalen Immunisierung:
Die schwangere Frau erhält einen krankheitsspezifischen Impfstoff.
Ihr Immunsystem entwickelt Antikörper (Immunglobulin G, IgG) als Reaktion auf den Impfstoff.
Die IgG-Antikörper wandern durch die mütterliche Blutbahn in die Plazenta. Der Fötus erhält das IgG, das in den ersten Lebensmonaten in der Blutbahn des Kindes zirkuliert und es vor Infektionen schützen kann.
Die maternale Immunisierung wird weltweit eingesetzt, um bei Säuglingen von Geburt an Infektionen und Krankheiten vorzubeugen.4 Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten von Impfstoffen während der Schwangerschaft sind dabei gut dokumentiert und stammen aus zahlreichen klinischen Studien und Erkenntnissen aus der Praxis.4,8 Es gibt keinen Beleg dafür, dass sich die Impfung schwangerer Frauen mit den empfohlenen Impfstoffen negativ auf den Ausgang der Schwangerschaft oder die Gesundheit der Mutter bzw. des Nachwuchses auswirkt.9
Einige Impfungen für Schwangere werden von wichtigen Institutionen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Ständigen Impfkommission (STIKO) und vielen weiteren empfohlen.8, 10
Influenza: in jeder Schwangerschaft ab dem zweiten Trimenon10, 11
Pertussis: als Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis (Tdap) in jeder Schwangerschaft im frühen dritten Trimenon10, 12
COVID-19: mit einem mRNA-Impfstoff als Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung ab dem zweiten Trimenon10, 13
Grundsätzlich stellt eine Schwangerschaft laut STIKO keine Kontraindikation für eine Impfung mit Totimpfstoffen, mRNA-Impfstoffen, inaktivierten Impfstoffen oder Subunit-Impfstoffen dar. Eine Kontraindikation bei Schwangeren besteht nur bei Lebendimpfstoffen, die vermehrungsfähige Viren oder Bakterien enthalten.9
Viele Schwangere sind trotz klarer Empfehlungen und Wirksamkeitsdaten der maternalen Immunisierung nicht oder nur unzureichend geimpft.4,14 Dies zeigen unter anderem die Impfquoten, die jährlich vom Robert Koch-Institut veröffentlicht werden.15 Die Pertussis-Impfung, welche 2020 von der STIKO für Schwangere empfohlen wurde, nahm im Jahr 2021 nicht einmal jede zweite schwangere Frau (39,7 %) in Anspruch.15 Und gegen Influenza wurden in der Saison 2021/22 lediglich 17,5 % der Schwangeren geimpft.15 Es besteht großer Handlungsbedarf, um dem Trend niedriger Impfquoten bei Schwangeren entgegenzuwirken.
Die Schwangerenvorsorge ist der ideale Zeitpunkt, um Ihre Patientinnen über maternale Impfungen aufzuklären und Impfstoffe zu verabreichen.16,17 Schwangere Frauen entscheiden sich mit höherer Wahrscheinlichkeit für eine Impfung, wenn diese in der Schwangerschaftsbetreuung angeboten wird.18
Nehmen Sie die Impfberatung mit in die Schwangerschaftvorsorge auf, um werdende Mütter in ihrer Entscheidung für eine Impfung zu unterstützen.
Mehrere Imfpstoffe für die maternale Immunisierung wurden kürzlich zugelassen (gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) oder befinden sich in der klinischen Entwicklung wie z.B. gegen Gruppe-B-Streptokokken (GBS):6,19
RSV ist die häufigste Ursache schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) bei Säuglingen und Kleinkindern. Nach Auswertungen des RKI war RSV in den letzten Jahren für mehr als 40 % der SARI in Deutschland verantwortlich.20 Da das Immunsystem von jungen Säuglingen noch unreif ist, ereignen sich die meisten Fälle schwerer RSV-Infektionen in den ersten drei Lebensmonaten.4
Eine vaginale GBS-Kolonisation der Mutter kann beim Säugling nach der Entbindung zu schweren Infektionen wie Pneumonie, Meningitis und/oder Sepsis führen. Eine präventive intrapartale Gabe von Antibiotika kann zwar das Risiko einer frühen GBS-Infektion reduzieren, aber eine späte Infektion (8–90 Tage nach der Geburt) nicht verhindern.19
Weitere Informationen zum Thema Impfungen für Schwangere finden Sie im Newsroom.
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