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Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Er kann Menschen in jedem Lebensalter befallen. Bei gesunden Erwachsenen verursacht RSV meist erkältungsähnliche Symptome wie z. B. Fieber, Ohrenschmerzen, Heiserkeit und Husten. Gewöhnlich klingen die Krankheitssymptome innerhalb einer Woche wieder ab. Insbesondere bei Säuglingen und älteren Personen kann es jedoch zu schweren Verläufen kommen. Zu den Risikogruppen zählen auch Kinder und Erwachsene mit schweren Grunderkrankungen.1
Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion von einer infektiösen Person oder auch durch Schmierinfektionen. Die Inkubationszeit beträgt 2–8 Tage (durchschnittlich 5 Tage). Infizierte Personen können schon einen Tag nach der Ansteckung, noch bevor sich erste RSV-Symptome zeigen, infektiös sein und die Krankheit auf andere Menschen übertragen.
Das klinische Spektrum reicht von banalen oligosymptomatischen Verläufen bis hin zu schweren beatmungspflichtigen Erkrankungen.2 Zu den möglichen Folgen einer RSV-Infektion zählt die Verschlechterung (Exazerbation) bestehender Grunderkrankungen, z. B. Asthma, COPD oder Herzinsuffizienz sowie das erhöhte Risiko einer schweren Pneumonie bei immunsupprimierten Personen.
Hochrechnungen gehen von jährlich rund 187.000 RSV-bedingten Hospitalisierungen mit etwa 16.000 Todesfällen bei Menschen ab 60 Jahren in Deutschland aus.3
Laut Infektionsschutzgesetz § 7 sind Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus seit Juli 2023 bundesweit meldepflichtig.4
Weiterführende Informationen für Ärzt:innen
Mehr zum RSV-Impfstoff von Pfizer für Fachkreise
Die Informationen auf dieser Seite richten sich an Ärzt:innen und medizinisches Fachpersonal. Für Patient:innen finden Sie weiterführende Informationen auf der Webseite Wir fürs Impfen.
Hier finden Sie gebündeltes Wissen zu Impfungen bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen, je nach Lebenslage und Situation:
Reise, U-Untersuchung, bei Krankheit oder Allergie, im Urlaub, in der Schwangerschaft oder im höheren Alter.
Das Respiratorische Synzytial-Virus ist einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern.5
Das Virus ist sehr ansteckend, fast jedes Kind durchläuft in den ersten beiden Lebensjahren eine Infektion. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist RSV die Hauptursache für Bronchiolitis und kann bei schweren Verläufen zu Atemversagen bis hin zum Tod führen.6,7
Für Säuglinge besteht die Möglichkeit des passiven Impfschutzes durch eine maternale Immunisierung.Die Impfung Schwangerer in den Schwangerschaftswochen 24–36 kann Säuglinge ab Geburt bis zu einem Alter von 6 Monaten vor RSV-bedingten Erkrankungen der unteren Atemwege schützen.
Der passive Schutz für Säuglinge wird durch den Transfer schützender Antikörper von der werdenden Mutter vermittelt.8
Das Respiratorische Synzytial-Virus ist hochansteckend.RSV-Infektionen zeigen sich bei Erwachsenen oft asymptomatisch oder als unkomplizierte Infektion der oberen Atemwege.1 Mit zunehmendem Alter lässt das Immunsystem jedoch nach und das Risiko einer ausgeprägten Symptomatik mit schwerem Krankheitsverlauf steigt.9
Zu ernsten Verläufen von RSV-Erkrankungen kommt es vor allem bei Säuglingen, älteren Personen sowie Erwachsenen mit schweren Grunderkrankungen: Diese reichen von Hospitalisierung mit der Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Überwachung und Beatmung bis hin zum Tod.10
Schwerwiegende Virusinfektionen können auch zur Verschlechterung (Exazerbation) bestehender Grunderkrankungen führen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die RSV-Impfung als Indikationsimpfung für Personen mit Risikofaktoren von 60–74 Jahren und als Standardimpfung ab 75 Jahren.11
Erste Hinweise auf eine Infektion liefert das klinische Bild. Zur Sicherung der Diagnose und vor allem zur Abgrenzung von anderen Atemwegserkrankungen bedarf es jedoch eines Erregernachweises. Dieser sollte zeitnah nach dem Auftreten typischer RSV-Symptome erfolgen, damit man über die Therapie entscheiden und nosokomialen Infektionen vorbeugen kann.1
Zum Nachweis von RSV eignet sich beispielsweise ein Nasen-Rachen-Abstrichdes Nasopharyngealsekrets (oder eine Probe desselben durch Aspiration oder Spülwasser des Nasen-Rachen-Raums).
Gängige Methoden der Labordiagnostik sind:
Der RSV-Test mittels PCR ist sehr spezifisch, schnell und hochsensitiv. Die Sensitivität von Antigenschnelltests ist im Vergleich dazu deutlich niedriger. Antikörpernachweise und Viruskulturen haben hinsichtlich der Routinediagnostik von RSV eine vergleichsweise geringe Bedeutung.¹
Behandlung: Gibt es wirksame RSV-Virus-Medikamente?
Anders als bei COVID-19 oder Influenza sind in Deutschlandkeine antiviralen Medikamente gegen das RS-Viruszugelassen. Daher sind die Behandlungsoptionen eingeschränkt. Da es keine wirksame kausale Therapie gibt, werden RSV-Erkrankungen rein symptomatisch behandelt. Antibiotika beeinflussen weder Verlauf noch Dauer einer Infektion und sind nur indiziert, wenn eine bakterielle Ko- oder Sekundärinfektion vorliegt.1
RSV-Prävention: Wie man Erkrankungen vorbeugt
Das konsequente Einhalten von Hygienemaßnahmen kann helfen, Infektionen vorzubeugen.1Dazu gehören z. B. gründliche Desinfektionen und der Schutz von medizinischem Personal bei Kontakt mit Infizierten – beispielsweise durch Atemschutzmasken oder Einmalhandschuhe.
Prävention durch Impfungen ist ein weiterer wichtiger Baustein. Eine RSV-Impfung ermöglicht es Individuen, sich möglichst effektiv vor einer Infektion zu schützen und so die Anzahl schwerer RSV-assoziierter Atemwegserkrankungen sowie der daraus resultierenden Folgen wie Hospitalisierung und Todesfälle zu reduzieren.1
Weiterführende Informationen für Ärzt:innen
Mehr zum RSV-Impfstoff von Pfizer für Fachkreise
RSV-Impfung für Erwachsene
Die RSV-Impfung ist gemäß STIKO empfohlen für:12
RSV-Prävention für Säuglinge und Kinder
Neugeborene jeglichen Gestationsalters, die während der RSV-Saison (meist zwischen Oktober und März) geboren werden, sollen gemäß STIKO den monoklonalen Antikörper Nirsevimab zum Schutz vor RSV-Erkrankungen möglichst rasch nach der Geburt erhalten.13
Kommen die Kinder zwischen April und September auf die Welt, so sollen sie laut STIKO den monoklonalen Antikörper im Herbst erhalten.13
Bei Kindern mit bekannten Risikofaktoren empfiehlt die STIKO, individuell über die RSV-lmmunisierung mittels 2 für diese Anwendung zugelassenen Antikörpern zu entscheiden.13
Für gesunde Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft eine RSV-Impfung (maternale Impfung) erhalten haben, kann nach Vorgaben der STIKO die Immunisierung mittels Antikörper in der Regel entfallen.13
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