
Pneumokokken-Impfung: Booster-Dosis wird oft vergessen
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Die letzte Pneumokokken-Impfdosis ist ausschlaggebend für einen vollständigen und langfristigen Pneumokokken-Impfschutz sowie für den Herdenschutz.1 Laut einer aktuellen retrospektiven Datenbankanalyse erhalten jedoch nur etwa zwei Drittel der Kinder diese Booster-Impfdosis bis zum Alter von 24 Monaten.2 Hochgerechnet auf die Geburtenrate von ca. 790 Tausend Kindern im Jahr 20163 sind demnach ungefähr 215 Tausend reifgeborene Kinder unvollständig oder gar nicht gegen Pneumokokken geimpft und damit ohne vollständigen Schutz gegen Pneumokokken.
Abb.1: Kumulierte Raten eines Pneumokokken-Konjugatimpfstoffs (%) pro Dosis und Lebensmonat bei reifgeborenen Kindern. Zwischenanalyse der jeweils
1. Quartale (Q1) für die Geburtskohorten 2013 und 2016. Grafik erstellt nach [2].
PädiaterInnen ist das Fehlen der Booster-Dosis häufig nicht bewusst
Das Fehlen der Booster-Dosis scheint jedoch im Praxisalltag oft nicht aufzufallen: 58 % der PädiaterInnen gaben in einer DocCheck Befragung an, dass Ihnen die fehlende Booster-Impfung nicht bewusst sei.4 Die Herausforderung besteht also darin, dass die dritte Pneumokokken-Impfdosis bei den Eltern nicht in Vergessenheit gerät.
Abb. 2: Fehlende Booster-Dosis bei der Pneumokokken-Impfung. Grafik erstellt nach [4].
Erinnerungssysteme könnten helfen
Ein stärkerer Einsatz von Erinnerungssystemen in der Kinderarztpraxis könnte dabei helfen, dass Impfungen im Allgemeinen und die letzte Pneumokokken-Impfdosis im Speziellen seltener vergessen werden. Beobachtungsstudien zufolge führte die Implementierung von EDV-gestützten Impfmanagementsystemen in deutschen Hausarztpraxen zu deutlich verbesserten Impfquoten.5 Hier besteht in vielen Kinderarztpraxen noch Potenzial: Laut Umfrage ist in mehr als jeder zweiten Praxis noch kein expliziter Erinnerungsprozess etabliert.4 Dabei sehen die befragten ÄrztInnen als Hauptgrund für die niedrige Impfrate des Boosters, dass viele Eltern den Termin vergessen oder absagen.4
Helfen Sie dabei, die Impflücken bei der Pneumokokken-Impfung zu schließen. Wie Lösungsansätze dafür aussehen können sowie weitere Erklärungsansätze für die niedrige Impfrate der Booster-Dosis finden Sie im Artikel hier.

Quellen:
- Robert Koch-Institut. Wissenschaftliche Begründung zur Änderung der Pneumokokken-Impfempfehlung für Säuglinge. Epid Bull 2015; 36:377–92.
- Laurenz M et al. Impfraten und Impfzeitpunkte der Pneumokokken-Konjugatimpfung bei reifgeborenen Säuglingen vor und nach Umstellung auf das 2+1 Schema. Poster. DGKJ 2019, München.
- Statistisches Bundesamt (Destatis). Veränderung der Zahl der Lebendgeborenen zum jeweiligen Vorjahr. August 2019. In www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/Tabellen/lebendgeborene-differenz.html.
- DocCheck Research. Zufallsbasierte Online-Befragung mit PädiaterInnen zum Thema Compliance bei Impfungen. Oktober 2019.
- Schelling J et al. Elektronische Impfmanagementsysteme in der Praxis zur Verbesserung der Impfquoten. Bundesgesundheitsbl 2019; 62(4):433–9. Verfügbar unter: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00103-019-02912-2.pdf
Veröffentlicht am 07.08.2020, aktualisiert am 01.03.2021
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