Menu
Close
Antibiotika sind wichtige Instrumente zur Behandlung bakterieller Infektionen. Jedoch sind diese Medikamente durch die Zunahme von Antibiotikaresistenzen nicht mehr zuverlässig wirksam. Pro Jahr sterben in Europa schätzungsweise 33.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Erregern2. Genauso viele Menschen sterben an Influenza, Tuberkulose und HIV/Aids zusammen3. Ein Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ecdc) macht die Herausforderung deutlich2,3:
Die CDC schätzt die globalen Auswirkungen der Antibiotika-Resistenz auf mindestens 700.000 Todesfälle (Stand 2016). Sollten keinen drastischen Maßnahmen erfolgen, geht sie für das Jahr 2050 global von jährlich 10 Millionen Toten aus. Das wären mehr als die aktuelle Anzahl an Todesfällen durch Krebs, und sogar 8-mal mehr als die Anzahl an Menschen, die durch Verkehrsunfälle ums Leben kommen4. Auch wenn diese Dimension in Fachkreisen kontrovers diskutiert wird, ist eine globale Bedrohung durch einen rapiden Anstieg von Abtibiotikaresistenzen unumstritten und erfordert umgehend umfassende Maßnahmen.
Beta-Laktamasen sind die häufigste Ursache von Antibiotika-Resistenzen. Diese Enzyme sind in der Lage, den Beta-Laktam-Ring eines Antibiotikums zu hydrolysieren und dieses dadurch irreversibel zu zerstören. Mittlerweile sind mehr als 1.300 Beta-Laktamasen bekannt, die vor allem von gramnegativen Enterobacteriaceae (z.B. Klebsiella pneumoniae) und Non-Fermentern (z.B. Pseudomonas aeroginosa) gebildet werden5. Eine klinisch relevante Einteilung ist die Klassifizierung nach Ambler:
Tabelle: Beta-Laktamase-Klassifikation nach Ambler6,7
Seit mehreren Jahrzehnten werden zur Behandlung bakterieller Infektionen in der Klinik überwiegend Beta-Laktam-Antibiotika (Penicilline, Cephalosporine, Carbapeneme) verwendet. Die steigende Anzahl auftretender Resistenzen erschwert jedoch den klinischen Einsatz. Gegen Erreger, die Extended-Spectrum-Beta-Laktamasen (ESBL) produzieren8, sind Penicilline und Cephalosporine heute in der Regel nicht mehr wirksam. Da sich der Anteil ESBL-bildender Stämme von Klebsiella pneumonia und Escherichia coli oder Non-Fermentern wie Pseudomonas aeruginosa weltweit immer weiter erhöht, steigt auch der Einsatz an Carbapenem-Antibiotika und damit durch den vermehrten Gebrauch auch die Anzahl Carbapenem-resistenter Erreger10,11,12. Mittlerweile stehen jedoch nur noch sehr wenige Therapieoptionen für Infektionen mit Carbapenem-resistenten Erregern zur Verfügung13,14,15. Neue Antibiotika gegen diese Erreger sind daher dringend notwendig.
Weiter zu Multiresisteten Erregern oder zurück zur Übersicht.
Die Quellenangaben finden Sie hier.
Pfizerpro bietet als Service- und Informationsportal für den medizinischen Fachkreis wissenschaftliche Inhalte, CME zertifizierte Fortbildungen sowie Service für Fachkreise und deren Patient:innen.
Copyright © 2022 Pfizer Pharma. Alle Rechte vorbehalten.
Mitglied im Verband der forschenden Pharma-Unternehmen und im Verein Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.