
Weit verbreitetes Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Risiko in Deutschland
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Weit verbreitetes Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Risiko in Deutschland
Das Robert Koch-Institut (RKI) weist fünf neue FSME-Risikogebiete aus – doch auch außerhalb dieser traten in mehreren Bundesländern vereinzelte Erkrankungen auf.
Das durch Zecken übertragene FSME-Virus kann teilweise folgenschwere Krankheitsverläufe verursachen und ist in Deutschland weit verbreitet.1,2 Ein besonderes Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren, besteht in den FSME-Risikogebieten, die das RKI jährlich aktualisiert.3 Seit diesem Jahr zählen dazu auch die Landkreise Weimarer Land, Fulda, Dillingen an der Donau, Mittelsachsen sowie der Stadtkreis Dessau-Roßlau.3 Damit umfassen die FSME-Risikogebiete nun insgesamt 169 Kreisregionen in Bayern, Baden-Württemberg, Süd- und Mittelhessen, Sachsen, Thüringen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Sachsen-Anhalt.3 Zwischen den Jahren 2002 bis 2020 traten jedoch auch außerhalb der Regionen, die im Jahr zuvor als Risikogebiete ausgewiesen wurden, 197 FSME-Erkrankungen auf – darunter 20 Fälle im Jahr 2020, für das erstmals insgesamt mehr als 700 FSME-Fälle übermittelt wurden.3 Vereinzelt auftretende, autochthone FSME-Erkrankungen werden auch in Bundesländern erfasst, in denen kein Landkreis die Definition für ein FSME-Risikogebiet erfüllt. Dazu gehören Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Berlin.3
Die weite Verbreitung des FSME-Virus legt zudem eine Studie dar, in der Blutproben von Füchsen untersucht wurden. Auch bei Tieren außerhalb der Risikogebiete konnten Antikörper gegen das FSME-Virus nachgewiesen werden.4 Deswegen sollte besonders während der Zeckensaison bei entsprechender Symptomatik überall in Deutschland differenzialdiagnostisch an FSME gedacht werden.3
FSME-Impfung ist der zuverlässigste Schutz
Den wirksamsten Schutz vor einer FSME bietet laut RKI die Impfung gegen FSME.3 Gemäß den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten alle Personen gegen FSME geimpft werden, die in einem Risikogebiet leben oder sich vorübergehend dort aufhalten und zeckenexponiert sind sowie bei beruflicher Gefährdung durch FSME.3 Im vergangenen Jahr waren 98 Prozent der gemeldeten FSME-Erkrankten nicht oder nur unzureichend geimpft.3 Im Jahr 2018 lag die FSME-Impfquote in den als Risikogebiet eingestuften Kreisregionen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bayern, Sachsen und Hessen zwischen 13 und 20 Prozent. In den Risikogebieten im Saarland lag die FSME-Impfquote bei 8 Prozent, in Thüringen war sie mit 30 Prozent am höchsten.5 Besonders Erwachsene ab einem mittleren Alter weisen eher geringe FSME-Impfquoten auf.5 Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte durch eine Steigerung der Impfquote verhindert werden.3 Dabei gilt es auch darauf zu achten, dass alle Impfdosen im richtigen Zeitraum geimpft werden. Mehr dazu finden sie hier.
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Quellen
- Robert Koch-Institut: RKI-Ratgeber: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Stand: 05.02.2018. Online: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_FSME.html (letzter Aufruf: 06.04.2021).
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie: Leitlinien Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Stand: 01.01.2020. Online: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-035l_S1_Fruehsommer_Meningoenzephalitis_FSME_2020-02.pdf (letzter Aufruf: 06.04.2021).
- Robert Koch-Institut (RKI): FSME: Risikogebiete in Deutschland (Stand: Januar 2021). Epid Bull 2021;9:3–20.
- Haut M, Girl P, Oswald B, et al. The Red Fox (Vulpes vulpes) as Sentinel for Tick-Borne Encephalitis Virus in Endemic and Non-Endemic Areas. Microorganisms 2020;8(11):1817.
- Rieck T, Steffen A, Schmid-Küpke N, et al. Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland – Aktuelles aus der KV-Impfsurveillance und der Onlinebefragung von Krankenhauspersonal OKaPII Epid Bull 2020;47:3–26.
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