
Trotz Covid-19: Nichtübertragbare Erkrankungen ernst nehmen
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Trotz Covid-19: Nichtübertragbare Erkrankungen ernst nehmen
Pfizer setzt sich dafür ein, in der COVID-19-Pandemie alle übrigen Erkrankungen nicht aus den Augen zu verlieren. Insbesondere die nichtübertragbaren Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen und Diabetes verursachen laut WHO 71 Prozent aller weltweiten Todesfälle1. Diesen sollten wir während der COVID-19-Pandemie besondere Aufmerksamkeit schenken, erklärt Dr. Manfred Werner, Senior Medical Scientific Relation Manager bei Pfizer.
In den letzten Monaten lag der Fokus in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens stark auf ansteckenden Erkrankungen, besonders auf COVID-19. Dadurch besteht die Gefahr, dass insbesondere die nichtübertragbaren Krankheiten in den Hintergrund der Wahrnehmung geraten.
Dabei haben Patienten, die an einer nichtübertragbaren Erkrankung leiden, sogar ein doppeltes Risiko durch die Pandemie. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie im Falle einer Infektion mit COVID-19 daran versterben. Laut einer aktuellen Veröffentlichung hatten 96,2 Prozent aller Patienten, die in Italien wegen einer COVID-19-Infektion im Krankenhaus verstorben sind, Grunderkrankungen, vor allem NCDs2.
Zum anderen kann eine Infektion dazu führen, dass sich die Grunderkrankungen verschlechtern. Zum Beispiel bei der chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder bei Gefäßerkrankungen, da sich durch COVID-19 die Gerinnungsparameter im Blut verändern können.
Pandemie mit gravierenden Folgen für viele NCD-Patienten
Die Pandemie hat sich auf diese Patienten erheblich ausgewirkt. „Ich habe von Ärzten gehört, dass Patienten mit akuten Ereignissen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt teilweise nicht ins Krankenhaus gefahren sind, aus Angst, sie könnten sich dort anstecken. Das ist natürlich gravierend, denn hier zählt oft jede Minute“, sagt Werner. Außerdem hätten viele Patienten auch bei Symptomen, die sie normalerweise hätten abklären lassen, etwa Schmerzen in der Brust, den Arztbesuch so lange wie möglich aufgeschoben oder ganz ausfallen lassen.
Menschen mit einer psychischen Erkrankung hat die Situation besonders hart getroffen. Depressionen können sich verstärken. Dazu kommt, dass sich aus den oben genannten Gründen die Versorgung häufig verschlechtert hat, die Patienten nicht zum Arzt gehen, keine Hilfe einfordern. „Dabei sind gerade bei psychischen Erkrankungen eine engmaschige Betreuung und Therapie besonders wichtig“, erklärt Werner.
Umso mehr gilt es, bei der Prävention anzusetzen. Bei nichtübertragbaren Erkrankungen machen vor allem Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Rauchen oder ungesunde Ernährung einen großen Unterschied aus. Für die Behandlung setzt Werner auf die integrierte Versorgung. „Wobei der Hausarzt hier eine ganz wichtige Rolle, sozusagen als Dirigent im Gesundheitssystem.“
Abb. 1: Phasen im Management von NCDs3
Abb. 2: Anteil der NCDs an den Todesfällen in Deutschland 20164
Weitere Informationen:
- Zum vollständigen Interview mit Dr. Manfred Werner, Senior Medical Scientific Relation Manager bei Pfizer.
- Whitepaper von Pfizer “Leading the Conversation on Noncommunicable Diseases Worldwide”
Literaturverzeichnis
- World Health Organization. Global Health Observatory (GHO) Data. NCD Mortality and Morbidity. [letzter Zugriff am 24.07.2020]. URL: https://www.who.int/gho/ncd/mortality_morbidity/en/
- Kluge HHP et al. Prevention and control of non-communicable diseases in the COVID-19 response. Lancet. 2020 May 30;395(10238):1678-1680.
- Pfizer Upjohn. Leading the Conversation on Noncommunicable Diseases Worldwide: An Evidence-Based Review of Key Research and Strategies to Develop Sustainable Solutions. [letzter Zugriff am 26.08.2020]. URL: https://pfe-pfizercom-prod.s3.amazonaws.com/Upjohn_NCD_White_Paper-24JAN2020.pdf
- World Health Organization. Noncommunicable diseases country profiles: Germany. [letzter Zugriff am 26.08.2020]. URL: https://www.who.int/nmh/countries/2018/deu_en.pdf?ua=1
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