
Pneumokokken-Impflücken auch in Zeiten von COVID-19 schließen
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Laut einer Umfrage im April 2020 wurde jeder dritte Impftermin bei Kindern abgesagt. Die Schutzmöglichkeiten der Pneumokokken-Impfung wurden schon vor der COVID-19-Pandemie nur unvollständig genutzt. Damit auch zukünftig impfpräventable Infektionskrankheiten bekämpft werden können, betonen Experten die Wichtigkeit der Grundimmunisierung auch während der COVID-19-Pandemie.
Die COVID-19-Pandemie erfordert einen erhöhten Gesundheitsschutz. Entsprechend wichtig ist ein umfassender Impfschutz gemäß den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut.1 Eine Befragung von 1.034 Personen im April 2020, an der auch das Robert Koch-Institut (RKI) beteiligt war, ergab jedoch, dass in den sechs Wochen vor der Befragung 35 Prozent der geplanten Impfungen bei Kindern abgesagt wurden.2
Grundimmunisierung im Säuglingsalter auch in Zeiten von COVID-19 aufrechterhalten
Welche Bedeutung hohe Impfquoten in Bezug auf die Elimination von Krankheitserregern und die Eindämmung von impfpräventablen Erkrankungen haben können, zeigen die Erfolge der Pneumokokken-Impfung, die seit Einführung der generellen Pneumokokken-Impfempfehlung erzielt werden konnten.
Praxismanagement optimieren, um Grundimmunisierung zu unterstützen
Vor diesem Hintergrund sollte jeder Kontakt mit den Eltern in der Kinderarztpraxis als Erinnerung genutzt werden, verschobene oder ausgelassene Impftermine schnellstmöglich nachzuholen. Um besorgten Eltern die Angst vor einer Ansteckung im Wartezimmer zu nehmen, kann ein an die folgenden Empfehlungen der STIKO angelehntes Praxismanagement für die kinder- und jugendärztliche Versorgung1 helfen:
- Einrichtung gesonderter Sprechstunden für Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen sowie Vermeidung von Wartezeiten bei den Impfsprechstunden
- Verzicht auf die Mitnahme von Geschwistern zu Säuglings- und Kinderimpfungen
- Durchführung von mehr als zwei Impfungen pro Arztbesuch
- Überprüfung des Impfstatus bei jedem Patientenkontakt
Informationen darüber, dass das Hygienekonzept in der Praxis konsequent eingehalten wird sowie weitere Maßnahmen umgesetzt werden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, können Bedenken der Eltern senken. Ein Hinweis auf der praxiseigenen Homepage kann hier ebenfalls hilfreich sein.
Ihnen als Arzt/Ärztin kommt folglich eine besondere Rolle während der COVID-19-Pandemie zu, indem sie mögliche Impflücken im Blick haben und durch die Erinnerung der Eltern an Impftermine für eine vollständige Grundimmunisierung sorgen. Impferinnerungssysteme könnten Ihnen bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe eine technische Unterstützung bieten. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Quellen:
- Robert Koch-Institut. STIKO: Schutzimpfungen während COVID-19. Epid Bull 18/2020. 30.04.2020.
- Betsch et al. German COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO) - Welle 7 (14.04.20). Abrufbar unter: https://www.psycharchives.org/handle/20.500.12034/2492.
- Robert Koch-Institut. Wissenschaftliche Begründung zur Änderung der Pneumokokken-Impfempfehlung für Säuglinge. Epid Bull 2015; 36:377–92.
- Laurenz M et al. Impfraten und Impfzeitpunkte der Pneumokokken-Konjugatimpfung bei reifgeborenen Säuglingen vor und nach Umstellung auf das 2+1 Schema. Poster. DGKJ 2019, München.
- Hochgerechnet auf die Geburtenrate von ca. 790.000 Kindern im Jahr 2016. Statistisches Bundesamt (Destatis). Veränderung der Zahl der Lebendgeborenen zum jeweiligen Vorjahr. August 2019. In www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/Tabellen/lebendgeborene-differenz.html.
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